Da gab es doch mal diesen Asterix-Film in dem die Protagonisten in einer Art Irrenhaus von einem Büro zum nächsten geschickt wurden um das Antragsformular für den Antrag für das Formular für den Antrag und soweiter und so fort…zu beantragen. Das ganze sollte eine Art herkulische Prüfung darstellen und als ich es damals sah habe ich auch noch gelacht. Der humoristische Aspekt für diese Episode ging dem Autor dieser Zeilen vor wenigen Tagen völlig verloren, als er nämlich mit selbigem Vorgang nicht mehr auf der Mattscheibe konfrontiert wurde, sondern im wahren Leben. Ausgezogen um auf Grund von Berufsunfähigkeit Leistungen bei der Bundesagentur für Arbeit zu beantragen fand er sich zur vorgegebenen Zeit im vorgegebenen Büro ein. Angetan mit einem halben Leitz-Ordner voller ausgefüllter Formulare brachte er sein Anliegen zum Vortrage. Der Sachbearbeiter nickte verständnisvoll, machte hin und wieder ein Häkchen und sprach: “Da fehlt uns dann ja nur noch ein ärztliches Gutachten”. . . . Der Antragsteller erwiederte, dass jenes Gutachten ja schon seit einem Jahr bei der Agentur vorläge (deren medizinischer Dienst es im Übrigen auch erstellt hatte). Einen Mausklick später nickte der Sachbearbeiter wohlwollend und verkündete, der Leistungsbewilligung stünde dann ja nichts mehr im Wege und der entsprechende Bescheid käme spätestens Ende der Woche mit der Post. Das ging ja mal glatt. Verdächtig glatt! Doch siehe da, am Freitag gab es Post doch statt einer Auflistung der Leistungen stand da nur ganz lapidar: “Ich konnte ihren Antrag leider nicht bearbeiten, da mir kein ärztliches Gutachten vorliegt. Ich muß sie darauf hinweisen, dass, so lange wie sie keine Leistungen erhalten, ihr Krankenversicherungsschutz gefährdet ist”. Das war mal eine Ansage. Also ans Telefon und nach gefühlten dreihundert Warteschleifen habe ich auch schon das Infocenter an der Strippe (pro Einheit aus dem dt. Festnetz 5,3 cent). Tja, das könne man auch nicht verstehen, das Gutachten läge seit Juni 2010 vor. Man gäbe meine Anfrage (eigentlich war es schon eine Beschwerde) an den zuständigen Sachbearbeiter weiter, der sich dann umgehend melden würde (auf einem Freitag….sicher).
Tränen lügen nicht… oder?
Ach, was waren das für Zeiten, als ein Oliver Kahn nach dem Spiel mit grimmiger Miene “Eier” forderte. Heute kommt es immer häufiger vor, dass wir Tränen in den Augen gestandener Mannsbilder sehen. Nun ist es ja grundsätzlich nicht schlecht wenn Männer, gerade im Sport, auch einmal Gefühle zeigen, z.B. wenn gerade ein Endspiel vergeigt wurde oder die eigene Mannschaft den bitteren Weg in die Zweitklassigkeit antreten muß. Dies geschieht im Affekt oder aus der Magie des Momentes heraus und ist so unter Umständen als durchaus aufrichtig anzusehen. Doch in letzter Zeit kommt es immer häufiger vor, dass zur professionellen Vermarktung des eigenen Gefühlslebens eigens eine Pressekonferenz einberufen werden muß um die eigenen Tränen dann spontan und auf Knopfdruck im grellen Blitzlichtgewitter einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren (Motto: Schaut mal wie traurig ich bin). Neustes Mitglied im Kreis der Klageweiber: Nuri Sahin. Also, er wird immer Dortmunder bleiben, hat hier seine Freunde,
ist hier großgeworden und es fällt ihm total schwer, aber er wechselt jetzt zu Real Madrid um sich einen Traum zu erfüllen (er verlässt seine große Liebe quasi für eine Andere, die besser aussieht). Ein ähnlich grausames Schicksal ereilte ja unlängst auch die Sportskameraden Neuer und Stanislawski. Die Tränen reflektierten das Blitzlicht als sie uns eröffneten, dass