Glyphosat – Skandal-Entscheidung in Brüssel

Entgegen aller parlamentarischen Gepflogenheiten und gegen den ausdrücklichen Willen der mit zuständigen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) stimmte heute Agrarminister Christian Schmidt (CSU) für eine Zulassung von Glyphosat für weitere fünf Jahre.

Die überraschende Verlängerung der Zulassung für das mehr als umstrittene Pestizid Glyphosat der Firma Monsanto ist – mit der deutschen Stimme als Zünglein an der Wage zur Mehrheit – ein absoluter Skandal.
Ob die Zustimmung durch Schmidt rechlich gesehen vertretbar war, können wohl nur die Juristen entscheiden, das wahre Drama ist aber, dass wieder einmal über die Köpfe einer großen Mehrheit der deutschen Bevölkerung – zum Vorteil von Industrie und Interessensverbänden – entschieden wurde. 

Schmidt schuf dreist Fakten – Entscheidung nicht mehr umkehrbar

Trotz lautstarker Proteste, die schon unmittelbar nach dem Bekanntwerden von vielen Seiten aufbrannten, die Entscheidung ist nicht umkehrbar. Die Stellungnahme Schmitz – er habe anhand der Sachlage entschieden – ist eine Farce, vor allem weil es im Zualssungsverfahren zu untragbaren Fehlern gekommen war. So wurden Gutachten des Herstellers teils wörtlich übernommen.
Eine sachliche Entscheidung auf Basis solcher Studien und Gutachten kann nur als Gefälligkeitsentscheidung gewertet werden und ist um so skandalöser da Glyphosat von der Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft wurde.

Viele andere seriöse Quellen weisen sowohl auf die gesundheitlichen Belastungen als auch auf mögliche Zusammenhänge mit dem Rückgang der Artenvielfalt hin.

SPD machtlos – Kanzlerin düpiert

Der Katzenjammer bei der SPD ist groß – man spricht von Vertrauensbruch – die aktuellen Überlegungen zu einer Regierungsbeteiligung sind betroffen – die Bundeskanzlerin hüllt sich in bedeutsames Schweigen, lässt aber verlauten die Entscheidung sei in Eingenverantwortung des Ministers getroffen worden.

Wasser auf die Mühlen von EU-Gegnern und Politkverdrossenen

Der eigentliche Skandal ist die Arroganz der Macht mit der hier – über alle Bedenken hinweg – Fakten geschaffen wurden. Wem sollen denn solche Entscheidungsprozesse als demokratisch vermittelt werden, wenn sich die Protagonisten nicht einmal zum Anschein an demokratische Regeln halten und ganz offen Klientel- und Lobbypolitik betrieben wird! 
Der Zorn der “Machtlosen” die doch den eigentlichen Souverän darstellen sollten wächst zu recht mit jeder auf diese Weise durchgepeitschten Entscheidung gegen den Willen eines großen Teils der Bevölkerung.

 

Protest ist gefragt – was kann man tun?

Gegen diese unglaubliche und skandalöse Entscheidung soll und wird es Proteste geben – bleibt zu hoffen, dass diese laut und deutlich klar machen was der vielbeschworene Volkeswille in diesem Fall ist.
Zudem steht es natürlich jedem Bürger frei, seinen Unmut schiftlich bei den entsprechenden Stellen der CDU/CSU Budestagsfraktion oder der CSU direkt zu äußern.
Auf dem Laufenden bleiben kann man hier:
https://twitter.com/campact oder hier: https://www.facebook.com/campact/


Informationen zum Thema:

https://www.campact.de/glyphosat/
https://www.bund.net/umweltgifte/glyphosat/

 

Quelle Bund.net

Die Glyphosat-2-Minuten-Information – Stichpunkte für Eilige

  • Glyphosat ist das in Deutschland und der Welt am häufigsten eingesetzte Pflanzengift; es wird auf 40 Prozent der deutschen Ackerfläche eingesetzt.
  • Es ist laut Krebsforschungsagentur der WHO wahrscheinlich krebserregend beim Menschen und es zerstört die biologische Vielfalt.
  • 70 Prozent der Deutschen sind für ein Verbot von Glyphosat, bei über 70 Prozent lässt es sich im Urin nachweisen.
  • Die EU-Pestizidgesetzgebung und das Zulassungsverfahren von Glyphosat sind auf die Bedürfnisse der Hersteller zugeschnitten. Übrigens: Die Chemieindustrie ist der drittgrößte Industriezweig Deutschlands.
  • Deutsche Behörden lassen die notwendige kritische Distanz zu den Pestizidherstellern vermissen.
  • Glyphosat muss verboten werden!

 



1 Gedanke zu „Glyphosat – Skandal-Entscheidung in Brüssel“

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