Lernstörungen besser erkennen und helfen

Es gibt viele verschiedene Abstufungen und Arten von dem, was man landläufig als Lerstörung bezeichnen würde.
Oft ist es allerding für Eltern wie für Lehrer schwer, die Anzeichen bei Kindern richtig zu deuten und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Wir konnten Frau Dr. phil. Ruth Hölken (Mitglied im Leitungsteam der Fachgruppe Teilleistungsstörungen und Lerntherapie), dazu bewegen einen kurzen Beitrag zur Diagnose von Lese- Rechtschreibschwäche (LRS) zu verfassen:

„LRS, Legasthenie oder ist es einfach nicht seine Stärke – wie kann ich das bloß herausfinden?“

Elternsprechtag. Ich öffne die Tür, die Lehrerin sitzt auf ihrem Stuhl am Schreibtisch vor dem Pult und begrüßt mich freundlich mit Handschlag.

Dann erzählt sie mir von dem, was mein Sohn in der Schule alles so macht und wie sie ihn einschätzt. Dass das mit dem Lesen nicht so klappt, habe ich als Mutter auch schon gemerkt. „Was meinen Sie?“, frage ich vorsichtig „kann es sein, dass mein Sohn eine Lese-Rechtschreibschwäche hat?“ „Tja, die Probleme ihres Kindes sind schon gravierend.

Aber eine Diagnose kann und darf man nicht „so eben“ machen, sie sollten zu einem Kinder- und Jugendpsychiater oder dem sozialpädiatrischen Zentrum gehen und es dort abklären lassen“, antwortet sie mir.

Wenn man an so eine Lehrerin gerät, hat man Glück. Eine Teilleistungsstörung wie eine Lese-Rechtschreibschwäche ist eine anerkannte Entwicklungsstörung nach der internationalen Klassifikation von Störungen und Krankheiten der WHO. Und wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind ernsthaft krank ist, gehen Sie auch zum Arzt und nicht zur Verkäuferin im Drogeriemarkt um die Ecke, die ihnen schon aus Eigeninteresse gerne etwas verkauft.

Um eine sichere Diagnose stellen zu können, muss folgendes untersucht werden:

  1. psychische Gesundheit

  2. Sprache, Lesen und Schreiben

  3. Intelligenzniveau

  4. körperliche Gesundheit (u.a. Hören und Sehen)

  5. aktuelle Lebensumstände

  6. psychosoziale Anpassung

Ein Kinderarzt muss die körperliche Gesundheit überprüfen, evtl. muss ein Pädaudiologe oder Augenarzt zusätzlich konsultiert werden.

Die Bereiche der psychischen Gesundheit, aktuellen Lebensumstände und psychosozialen Anpassung müssen von einem Psychologen oder Kinder- und Jugendpsychotherapeuten überprüft werden. Die Bereiche Sprache, Lesen, Schreiben und Intelligenz können von Psychologen und auch von erfahrenen Pädagogen/Förderschullehrern untersucht werden.

Alle Bereiche zusammen werden beim Kinder- und Jugendpsychiater oder in einem sozialpädiatrischen Zentrum untersucht.

Nur eine genaue Diagnose hilft dem Kind, den Eltern und den Lehrern weiter. Erst wenn wirklich klar ist, wo die Ursache des Problems „lesen lernen“ ist, kann eine gezielte Förderung geplant werden.

 

 

http://www.muenster-lerntherapie.de/diagnose-therapie.html

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