Fèlix J. Palma – Die Landkarte der Zeit oder wie relativ ist Zeit eigentlich?

“Die Landkarte der Zeit” (Orginaltitel: “El mapa del tiempo”) ist der neue Roman des spanischen Erfogsautors Fèlix J. Palma. Der 1968 geborene und in Madrid lebende Autor gibt sich dabei als eine Art dämonischer Bibliothekar, der geschickt mit den Erwartungen seiner Leser spielt und die Fäden dreier unterschiedlicher Episoden aus dem viktorianischen London auf phantasievolle und spannende Weise miteinander verwebt. Während wir der Frage nachgehen ob man die Zeit zurückdrehen kann um die Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen begegnen wir auch historische Persönlichkeiten wie Jack the Ripper oder H.G. Wells.

Kann man die Vergangenheit manipulieren?

Im Jahr 1896 verliert der reiche Fabrikantensohn Andrew die Liebe seines Lebens, die Prostituierte Marie, die ein Opfer des berüchtigten Jack the Ripper geworden ist. Er fühlt sich schuldig an ihrer Ermordung, da er sich nie traute seinem Vater diese Liebe einzugestehen um sie aus dem Elend des Londoner Eastend herauszuholen. Acht Jahre trägt er sich mit dieser Schuld, bis er beschließt sich das Leben zu nehmen. Sein Cousin hält ihn von diesem Vorhaben ab indem er ihn davon überzeugt, dass es eine Möglichkeit gibt das Passierte ungeschehen zu machen. Die Agentur für Zeitreisen Murray, die Reisen in die vierte Dimension organisiert, bietet anscheinend die Option in der Zeit zurückzureisen und den Lauf der Dinge nachträglich zu verändern. Doch, kann man seine Fehler der Vergangenheit wirklich wieder gut machen?

Was ist Fiktion und was Realität?

Die junge Adlige  Clair versucht durch eine Zeitreise in das Jahr 2000 der Tristess und der Gefühlskälte ihres Alltags zu entkommen. Dabei trifft sie auf einen Helden der Zukunft, der ihr wundersamer Weise auch zurück im viktorianischen London wiederbegegnet. Sie lernt diesen Mann lieben und es entsteht ein sehnsüchtiger Briefwechsel, wobei der Angebetet auf die Hilfe des Erfolgsautoren H.G. Wells zurückgreifen muß.

Zu guter letzt ermittelt der eifrige Inspektor Garrett in einer Serie von Morden, die nach seinem Dafürhalten mit einer Waffe begangen wurden, die es nach den technischen Standards des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts noch gar nicht geben kann. Und auch hier kommt wieder Die Agentur für Zeitreisen Murray, die nebenbei auch schon Zeitreisen für die königliche Familie organisiert hat, ins Spiel. Hängt alles miteinander zusammen, kann man sich wirklich frei in der Zeit vor- und zurückbewegen und was ist Fiktion und was ist Realität?
Wer es wissen will sollte sich einfach einmal an diesem intelligent gemachten Roman, der ein wenig an Ecos “Insel des vergangenen Tages” erinnert (dabei aber wesentlich angenehmer zu lesen ist), versuchen.

WebbR Webtip zum Buch: http://www.die-landkarte-der-zeit.de/
 

 

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