Weggeballackt – Michael Ballack weg vom Fenster

Michael Ballack – Zu seinen Glanzzeiten mitunter der torgefährlichste Mittelfeldspieler der Welt, nunmehr ausrangiert wie ein altes Möbelstück. Berechtigt oder nicht?

Eine sehr diffizile Frage, auf die es wie so häufig im Leben keine genaue Antwort gibt. Gleichwohl muss man zugestehen, dass Michael Ballack auch nicht mehr der ist, der er zu seinen Glanzzeiten war. Ein durchaus trivialer Befund, jedoch vor dem Hintergrund, dass es etliche jüngere Alternativen gibt, signifikant. Vielmehr stellt sich die Frage, ob das ganze Wortgefecht der beiden verstrittenen Parteien selbigen würdig ist.

En detail

Bereits seit Juli 2010 hat Ballack bei Bundestrainer Joachim Löw eine eher subordinierte Rolle gespielt. Der Grund hierfür lag nicht nur in der gestiegenen Verletzungsanfälligkeit Ballacks, sondern vermutlich primär an der Tatsache, dass Ballack „in die Jahre gekommen ist“.

Dreh- und Angelpunkt

Der Dreh- und Angelpunkt des nunmehr bestehenden Konflikts (man könnte es glatt eine Farce nennen) ist ein am 30 März dieses Jahres stattgefundenes Gespräch zwischen Löw und Ballack. Dass es dieses überhaupt gegeben hat, bestreitet keiner, jedoch gibt es zwei grundlegend verschiedene Schilderungen der Unterhaltung. Ballack behauptet, Löw hätte ihm unmissverständlich zu verstehen geben, dass er noch durchaus Chancen hätte, wieder ins DFB-Team zurückkehren zu können. Löw wiederum beteuert, er hätte Ballack eindeutig mitgeteilt, dass er in seiner Planung keine Rolle mehr spiele. Wer nun letztlich die Wahrheit spricht, weiß man zwar nicht, aber das einer von beiden lügt, ist sicher.

Der weitere Rahmen

Seit Sonntag wissen wir ferner, dass Ballack angeblich schon Mitte Mai den Entschluss gefasst hatte, seine aktive Laufbahn in der Nationalmannschaft zu beenden, was er wiederum Löw und dem DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach mitgeteilt habe. Hierbei haben alle drei beschlossen, dass Ballack sein Karriereende in der Sommerpause selbst bekannt gebe. Niersbach kontert diesbezüglich und behauptet, Ballack hätte sich bereits nach dem Spiel gegen Aserbaidschan (07.06.2011) öffentlich äußern wollen. Verwirrung. Am 16.06.2011 wurde dann auf einer Pressekonferenz des DFB der Verzicht Löws auf Ballack bekannt gegeben, ohne die Anwesenheit zuletzt Genannten. Dies erfolgte wiederum aufgrund von Zeitdruck sowie der Nichterreichbarkeit Ballacks. Dieser entgegnet indes, er wäre drei Tage später aus dem Urlaub zurück und wieder uneingeschränkt erreichbar gewesen.

Das Ende vom Lied

Am Ende des Ganzen stehen diametrale Äußerungen und Vorwürfe, die in dieser Form, so scheint es, keine Versöhnung mehr zulassen. Wer nun letztlich gelogen hat, wird wohl auch nie beantwortet werden. Letztlich auch nicht die entscheidende Frage. Stattdessen sollten sich beide Parteien fragen, ob man diesen Disput derart öffentlich hätte führen sollen. Das Gute für Ballack ist, dass man ihn „später“ bestimmt nicht sofort mit dieser Posse in Verbindung bringen wird. Dafür ist er zu häufig Zweiter geworden.

 

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