Seit den Anfängen der Schifffahrt gelten Seemänner als abergläubisch. Sie glauben an Schiffe verschlingende Ungeheuer, Klabautermänner, Seejungfrauen und fliegende Holländer. Um vor all diesen Unvorhersehbarkeit der Seefahrt gefeit zu sein haben sich Seeleute von je her raffinierte Schutzmechanismen und Rituale einfallen lassen: Immer viel Sauerkraut essen, Frauen haben an Bord nix zu suchen, Verstorbene werden umgehend über Bord entsorgt oder aber man behängt sich mit Talismanen und Glücksbringern.
Solches dachte sich wohl auch ein portugiesischer Seereisender im 16. Jahrhundert, der sich wohl auf dem Weg in die portugiesischen Niederlassungen entlang der Küste bei Malakka befand. Dabei setzte er auf ein ca. zehn Gramm schweres Silbermedaillon, das ein Kruzifix zierte, sowie die Aufschrift „ANTONII“ und das Porträt einer Frau. Bei selbiger könnte es sich nach Meinung der Wissenschaftler um Isabel von Aragon handeln, die Frau des portugiesischen Königs Denis I., der im 13. Jahrhundert regierte.
Glück gebracht hat es dem Seemann aber wohl nicht, da es dieser Tage im Magen eines Babyhais aufgetaucht ist. Aber auch der Hai scheint kein Glück mit dem Anhängsel gehabt zu haben, da er sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Kochtopf einer Familie in Malaysia befand, für einen Hai wohl kaum ein Zustand von Glücksseligkeit.Von so viel bösen Omen abgeschreckt verzichtete die Finderfamilie in der Folge auf den Verzehr des Meeresbewohners, was diesem aber wohl auch nicht mehr zum Trost gereichen dürfte.
Das Medaillon selbst sitzt jetzt erst einmal auf der Insel fest, da sich momentan kein malaysischer Kapitän dazu bereiterklärt den Unglücksbringer weiter zu befördern.