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Wonderwall Reloaded – Noel Gallagher`s High Flying Birds

Das war 1996: Techno, Brit Pop, Europameisterschaft, synthetische Drogen, Rave und über allem diese Melodien welche die Depressionen des Grunge zu Grabe trugen. „(What`s The Story) Morning Glory“ hieß das Album der Band aus Manchester, das den Soundtrack zu dieser Zeit lieferte. Die Band – Oasis – war das große Ding in der Popszene und ihr Songschreiber Noel Gallagher schien auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens zu sein. Was folgte war der langsame Niedergang des Flaggschiffs des Brit Pop, bedingt durch Drogenkonsum, Bruderzwist und den Umstand, dass Noel Gallagher nicht mehr allein für das Songwriting der Band zuständig war. 

Es folgte 2009 der Split, der kleine Bruder legte mit dem Rest von Oasis als „Beady Eye“ vor und fiel in der Gunst des Publikums durch. Nun legt der Erfinder der „Wonderwall“ nach. Am Morgigen Freitag erscheint unter dem Titell Gallagher`s High Flying Birds das erste Soloalbum des großen Bruders.

 

Es ist, aber das war auch nicht zu erwarten, keine Eruption der Innovation, aber wer sagt denn, dass nur was neu ist auch gut ist? Es dominiert die akustische Gitarre, wir finden Bläsersätze, Jazzeinlagen, Sound- und Geräuschkollagen, Streicherarrangements und Chöre die an den Soundtrack eines Monumentalfilms aus den 60ern erinnern und – über allem – Melodien, die ihres gleichen suchen. „If I Had A Gun“ und „The Death Of You And Me“ gaben schon einen Vorgeschmack auf das was da folgen sollte. Ob nun der elegische Opener „Everybody`s On The Run“ oder das psychedelisch anmutende „Stop The Clocks“ (noch aus Oasis-Zeiten), stets besticht Gallagher durch sein Gespür für den richtigen Harmoniewechsel an der richtigen Stelle.

 

Das die Songs auch pur, akustisch bestehen können zeigte Gallagher schon bei seiner Soloperformance auf 1Live. Dabei wird die Tradition der britischen Beat-Musik der 60er Jahre nie aus den Augen verloren, wobei ich für mein geneigtes Ohr da immer mehr Kinks als Beatles höre. Alles zusammen ein überragendes Album (Anspieltip: „(Stranded On) The Wrong Beach“), da hier nicht auf Technik und Produktion, sondern auf Songwriting und Melodien gesetzt wird und das macht eigentlich von je her Musik aus.

Live sind Noel Gallagher`s High Flying Birds am 04.12.2011, präsentiert von 1Live, im Palladium in Köln zu sehen..

Kategorien: Kultur
Michael Schmitz:
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